Themenjahr 2014

Fröbel und die Natur

Fröbels Bildungs- und Erziehungsmodell ist immer mit der Natur als Anzeiger für Wachstum und Entwicklung in Verbindung zu setzen. So erklärt sich auch der von ihm geprägte Begriff des „Kindergartens“. Die Einbeziehung der Natur in die Erziehung von Kindern gilt Fröbel als grundlegend für eine gesunde Entwicklung, als entscheidend für die Ausbildung ethischen Verhaltens. Er ging davon aus, dass ein Kind den Bezug zur Schönheit und Entwicklung des Lebens sowie ein Bewusstsein für Gott am leichtesten durch die Natur erfahren und friedliches Zusammenleben in und mit seinem Umfeld erlernen kann. Schon die Kleinsten sollen nach Fröbel die natürlichen Gesetzmäßigkeiten altersgemäß erleben können.

Projekte und Aktivitäten des Themenjahres 2014

Bäumepflanzaktion, Fröbel-Wald und -Spielplatz, Wandereinstiege

Das Themenjahr 2014 unter dem Titel „Fröbel und die Natur“ startete mit der Baumpflanzaktion „100 Bäume für Fröbels Garten“. Das Ziel der Aktion war es 100 alte Obstsorten entlang des Fröbelweges zwischen Bad Blankenburg und Keilhau auf Streuobstwiesen zu pflanzen. Kinder aus dem Fröbel-Kindergarten Bad Blankeburgs pflanzten im Frühjahr die ersten Obstbäume und übernahmen Baumpatenschaften. In der Herbst- und Wintersaison konnten erneut zahlreiche Paten für Bäume gewonnen und damit das Projekt in Keilhau und Großgölitz weitergeführt werden, womit der 100. Obstbaum noch vor Jahresende seinen Platz fand. Streuobstwiesen im Schwarzatal - heute leider zunehmend gefährdet - haben vor hundert Jahren das Bild einer Landschaft geprägt, die Friedrich Fröbel zu seiner Wortschöpfung „Kindergarten“ angeregt hat.

Die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn griff das Themenjahr „Fröbel und die Natur“ auf und entwickelte die Idee eines Abenteuerspielplatzes mit Fröbelschem Lehrwert. Unter Mithilfe der Rudolstädter Künstlerin Jess Fuller und in der Abstimmung mit dem Fröbel-Kreis wurde daraus ein Konzept für einen 10 Stationen umfassenden „Fröbelwald“ erstellt. Im Mai 2014 wurden die ersten drei Stationen des Fröbelwaldes eröffnet und seither gerne „bespielt“. Die nächsten Stationen sollen bald folgen.

Die Erarbeitung eines Fröbel-Spielplatzes, der die Intentionen Fröbels in den Außenraum überträgt, war ein Wunsch des Fröbel-Kreises, welcher in Form einer Kooperationsvereinbarung mit der Bauhaus-Universität Weimar umgesetzt werden konnte. Studentinnen und Studenten der Bauhaus-Universität entwickelten im Laufe des Jahres im Rahmen einer Studienarbeit Entwürfe für das Spielen im Freien nach den Intentionen Friedrich Fröbels. Die Umsetzung der sehr gelungenen Ideen bzw. die Weiterentwicklung der Prototypen soll auf einem Spielplatz am Allianzhaus in Bad Blankenburg erfolgen. Hierzu müssen allerdings noch einige rechtliche Formalien geklärt werden, um die endgültige Genehmigung einholen und damit den Startschuss geben zu können.

Das Schwarzatal arbeitet an der Erfüllung der Kriterien für eine Zertifizierung als Qualitäts-Wanderregion. Die Region ist hierzu über Wander-Einstiege zu erschließen. Im Kontext des Themenjahres „Fröbel und die Natur“ wurde als Gestaltungsmotiv für diese Wandereinstiege Friedrich Fröbel gewählt. Die Umsetzung der Idee erfolgte durch ein Architekturbüro in Kooperation mit der Bauhaus-Universität in Weimar. Die Umsetzung der Einstiege ist in den Folgejahren in Projektträgerschaft des Regionalverbundes Thüringer Wald vorgesehen.

Fröbeltag in Bad Liebenstein, Bildungssymposium in Erfurt

Mitstreiter des Fröbel-Kreises – der Friedrich-Fröbel-Freundeskreis e.V. und die Stadt Bad Liebenstein – luden am 19. Juni 2014 zum Bad Liebensteiner Fröbeltag ein, dessen Schirmherrschaft Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht übernahm.

Der Fröbeltag stand unter dem Titel des Themenjahres „Fröbel und die Natur“ und konnte mit einem ausgewogenen Programm bei Jung und Alt punkten. Neben einem Fröbelkolloquium zu dem Thema „Theorie und Praxis naturnaher Erziehung im Sinne Fröbels“ sowie einer Soiree mit Dr. Petra Steidl unter dem Titel „Anmerkungen zur Naturpädagogik Friedrich Fröbels“ standen die Kinder am Nachmittag im Mittelpunkt als in Anlehnung an das Fröbelsche Spielfest von 1850 auf dem Altenstein das Kinderspielfest gefeiert wurde.

Das 12. Thüringer Bildungssymposium gab dem Fröbel-Kreis eine gute Gelegenheit Friedrich Fröbel und seine Idee vom Kindergarten in Bildungskreisen zu präsentieren. Mit einem Informationsstand erreichte der Fröbel-Kreis ein interessiertes Fachpublikum, das neben Information über Fröbel und seine Philosophie alles über Fröbelstätten in Thüringen sowie Projekte der Fröbel-Dekade erfahren konnte.

Kindergarten auf dem Weg zum Immateriellen UNESCO Weltkulturerbe

Im November 2013 bewarb der Fröbel Kreis die Kindheitsidee von Friedrich Fröbel, die ihren Ausdruck in der Einrichtung des Kindergartens fand, als Beitrag für die Bewerbung um Aufnahme in die Liste des Immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes.

Im April 2014 wurde Fröbels Kindergarten als einer von zwei Vorschlägen aus 13 Bewerbungen für die Thüringer Liste bestätigt, leider jedoch im Dezember 2014 nicht in die Vorschlagliste Deutschlands mit aufgenommen.

Themenjahr 2022 - Fröbel heute

Fröbels pädagogische Leistung, für damalige Zeiten revolutionär, führte weltweit zu nachhaltigen Aktivitäten und weitreichenden Veränderungen der pädagogischen Praxis. Fröbel zählt damit zu den Klassikern der frühkindlichen Pädagogik und ist heute wieder hochaktuell.

Das Themenjahr 2022 wird Fröbel mit all seinen Facetten – als Freund der Natur, Vater des Kindergartens, Schulmann, als gläubiger und politischer Mensch, Teil der Moderne, Ideengeber für Deutschland und die Welt und Erfinder des Erziehungsberufes – erneut beleuchten. Vor allem aber blicken wir nach vorn und fragen, wo sich die Fröbelsche Philopophie im aktuellen Leben verstetigt hat und wo und wie sie darüber hinaus eine Rolle spielen kann und soll.

Schreiben Sie uns! An: info@froebeldekade.de

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Fröbel-Stätten

Fröbelhof
Fröbels erste Herberge in Bad Liebenstein war ein Gutshof, in dessen Mauern sich heute das Hotel „Fröbelhof“ befindet.
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