Themenjahr 2020

Fröbels Ideen in Deutschland und der Welt

Der populärsten Idee Friedrich Fröbels ist wohl die Idee der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindernin einem geschützten Raum, dem Fröbel den Namen "Kindergartens" gab. Entsprechend den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder sollte sich das Kind hier, nicht durch "Belehrung", sondern in Spiel und in Begleitung ausgebildeter Kindergärtnerinnen zu einem frei denkenden Menschen entwickeln können.
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Die nationale und internationale Wirkung und Wahrnehmung des Kindergartens als fröbelsches Erbe stehen 2020 im Mittelpunkt. Die Highlights im Themenjahr "Fröbels Ideen in Deutschland und der Welt":

  • Öffentlicher Aufruf und Beteiligungsangebote zum Tag des Kindergartens (21. April). Mehr dazu unter Aktionstag "Tag des Kindergartens".
  • Sonderausstellung "kindergarten leben weltweit" im Friedrich-Fröbel-Museum, ab 18.09.2020 (verschoben, Termin wird später bekanntgegeben)
  • Fachtag "180 Jahre Bildungsort Kindergarten", mit Beiträgen unter anderem aus den USA und Norwegen, am 19.09.2020 (verschoben, Termin wird später bekanntgegeben)

Aufgrund der aktuellen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie mussten die geplanten Jubiläumsveranstaltungen im Herbst 2020 voerst abgesagt werden. Es wird angestrebt beides im Frühjahr 2021 zu realisieren.

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Noch heute sind die Grundzüge seiner Idee in Kindergarteneinrichtungen weltweit verwirklicht, wo Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer sozialen Rahmenbedingungen,
• behütet „wie in einem Garten“, eingebettet in die Familie und in die Gemeinschaft aufwachsen,
• spielend ihre Umwelt sowie die kleinen und großen Lebenszusammenhänge der Welt erfahren,
• ihr Eingebettetsein in die Natur, in die Familie und in die Gemeinschaft erleben und mitgestalten,
• ihre Kreativität, Ideen, Interessen, Neigungen, Stärken entfalten und entwickeln können und so von Anfang an faire Chancen auf gesellschaftliche Teil­habe und eine erfolgreiche Zukunft haben.

Mit seiner Idee vom Kindergarten folgte Friedrich Fröbel den Bedürfnissen seiner Zeit. Die im 18. Jahrhundert beginnende Industrialisierung mit ihren bekannten Konsequenzen bildeten die Grundlage für die Etablierung von Kleinkinderschulen und Kleinkinderbewahranstalten. Beide Konzeptionen - Unterrichtung und Bewahrung - aber entsprachen nicht dem Programm der Aufklärungspädagogik des 18. Jahrhunderts. Hier setzte Fröbel an mit dem Ziel das Vorschulkind zu bewahren. Er übernimmt Pestalozzis Konzeption der Elementarbildung und entwickelt seine Pädagogik, die er später auch „entwickelnd-erziehende Menschenbildung“ nennt.

Er beginnt ab 1837 mit der Produktion und Verbreitung von Spiel- und Beschäftigungsmitteln. Bald wird ihm aber klar, dass dieser Weg nur ein Anfang war. Es ging um mehr: Um Spielzeug und Spielführung, um Pflege und Betreuung, um Bildung und Erziehung für alle kleinen Kinder, ohne dem Kind dabei seine Kindheit zu schmälern. So entstand nach und nach seine Idee vom Kindergarten.

Fröbels theoretischen Überlegungen und praktischen Erfahrungen mündeten 1840 – vor nun 180 Jahren – in die Gründung des ersten Kindergartens in (Bad) Blankenburg/Thüringen. Als Institution der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kleinkindern, die Familienerziehung ergänzend und begleitend, stellte der Kindergarten eine neue Qualität gegenüber bereits existierenden Kinderbewahranstalten dar. Er bot Kindern Raum, die Welt mit vielfältigen Beschäftigungen spielerisch zu entdecken und zu begreifen und war damit Ausgangspunkt für unser heutiges Verständnis von frühkindlicher Bildung. Überzeugt von der Notwendigkeit pädagogisch qualifizierter, ganzheitlicher Begleitung im Kindergarten, schuf Fröbel auch das Berufsbild der Kindergärtnerin.

Die Kindergartenidee fand bereits kurz nach dessen Realisierung im „Allgemeinen Deutschen Kindergarten“ in (Bad) Blankenburg, aber vor allem nach dem preußischen Kindergartenverbot von 1851 (bis 1860) und unter Mithilfe der aufkommenden Fröbelbewegung ab den 1860er Jahren, Beachtung im In- und Ausland. Nicht allein die Institution "Kindergarten", auch die fröbelsche Wortschöpfung „Kindergarten“ fand Einzug in die Kultur zahlreicher Länder. Die von Fröbel 1848 in Rudolstadt einberufene Lehrerversammlung zur Bekanntmachung und Diskussion der Kindergartenidee hatte nicht geringen Einfluss auf diese Entwicklungen. Ebenso die in Bad Liebenstein ausgebildete Kindergärtnerinnen, die mit dem preußischen Kindergartenverbot das Land verließen.

Insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstehen neue reformpädagogische Ansätze (z.B. Montessori, Steiner, Freinet, Petersen), welche die Grundlagen der Kindergartenidee aufgreifen und weiterentwickeln. Heute ist die humanistische Idee des Kindergartens weltweit verbreitet und in den Einrichtungen mal mehr und mal weniger realisiert.

Themenjahr 2022 - Fröbel heute

Fröbels pädagogische Leistung, für damalige Zeiten revolutionär, führte weltweit zu nachhaltigen Aktivitäten und weitreichenden Veränderungen der pädagogischen Praxis. Fröbel zählt damit zu den Klassikern der frühkindlichen Pädagogik und ist heute wieder hochaktuell.

Das Themenjahr 2022 wird Fröbel mit all seinen Facetten – als Freund der Natur, Vater des Kindergartens, Schulmann, als gläubiger und politischer Mensch, Teil der Moderne, Ideengeber für Deutschland und die Welt und Erfinder des Erziehungsberufes – erneut beleuchten. Vor allem aber blicken wir nach vorn und fragen, wo sich die Fröbelsche Philopophie im aktuellen Leben verstetigt hat und wo und wie sie darüber hinaus eine Rolle spielen kann und soll.

Schreiben Sie uns! An: info@froebeldekade.de

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Fröbel-Stätten

Fröbelsaal
Der „Allgemeine Deutsche Kindergarten“ wurde 1840 im Rathaussaal (Bad) Blankenburgs - heute Fröbelsaal - gegründet.
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